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» Rosskastanie

Edelkastanie



Kurzinfo
Laubholz


Beschreibung
Die Edelkastanie ist in Mittel- und SĂŒdeuropa, Kleinasien und Nordafrika anzutreffen. UrsprĂŒnglich stammt sie vermutlich aus Asien, wird aber schon seit sehr langer Zeit in Europa kultiviert. Ihr Verbreitungsgebiet deckt sich ungefĂ€hr mit der Grenze des Weinanbaus, obwohl auch weiter nördlich einzelne BĂ€ume zu finden sind. In den wĂ€rmeren Gebieten um das Mittelmeer herum, vor allem aber in der Schweiz und in SĂŒd- und Westfrankreich kommt sie hĂ€ufig als ein die Landschaft prĂ€gender Baum vor.

Die Edelkastanie wird ca 20 bis 25 Meter hoch, wobei nach abgeschlossenen Höhenwachstum der Stamm an Dicke weiter zunimmt. Erntereif sind die BÀume nach 80 bis 120 Jahren.

Splint- und Kernholz der Kastanie sind deutlich voneinander zu unterscheidenden. Der schmale Splint ist von grauweißer bis gelblich-weißer FĂ€rbung, das Kernholz gelblichbraun bis hellbraun und dunkelt nach. Typisch fĂŒr die Edelkastanie sind die sehr groben Poren des FrĂŒhholzes, die auch ohne VergrĂ¶ĂŸerung an den HirnholzflĂ€chen sehr gut zu sehen sind. Die Poren sind zudem auch an den LĂ€ngsflĂ€chen als Rillen erkennbar. Die Poren des SpĂ€tholzes sind ungleich feiner und kaum sichtbar. Die LĂ€ngsflĂ€chen sind deutlich gestreift (Radialschnitt, siehe Bild) bzw. gefladert (Tangentialschnitt). Das Holz der Edelkastanie kann dem der Eiche teilweise sehr Ă€hnlich sein. Ein Unterscheidungsmerkmal sind die bei der Kastanie fehlenden Holzstrahlen, die auf der Hirnholzseite des Eichenholzes deutlich sichtbar sind.

Nicht verwandt mit der Edelkastanie ist die Roßkastanie, obwohl der Ă€hnliche Name das vermuten ließe. Die BĂ€ume gehören unterschiedlichen botanischen Familien an und ihr Holz weicht im Aussehen und in den Eigenschaften stark voneinander ab.


Rohdichte 0.62 g/cm3

Technische Daten
Das Holz der Edelkastanie ist ziemlich dicht und hart. Seine Festigkeits- und ElasitizitÀtseigenschaften werden allgemein als gut beschrieben. Das Holz schwindet wenig und nach dem Trocknen zeichnet es sich durch ein gutes Stehvermögen aus.
Das Kernholz der Edelkastanie besitzt eine gute natĂŒrliche Dauerhaftigkeit, die auch bei direkter Bewitterung und bei Erdkontakt eine vergleichsweise lange Gebrauchsdauer ergibt.
Unter Wasser ist Kastanienholz eines der dauerhaftesten Hölzer.
Es enthÀlt einen hohen Anteil von Gerbstoffen.


Verarbeitung
Das Holz trocknet nur langsam und neigt zum Reißen und Werfen, daher muss die Trocknung sehr sorgfĂ€ltig durchgefĂŒhrt werden.
Kastanienholz lĂ€ĂŸt sich mit allen Werkzeugen und Maschinen gleichermaßen gut bearbeiten. Es lĂ€ĂŸt sich sauber bohren, hobeln, frĂ€sen und schleifen. DarĂŒber hinaus wird es gerne fĂŒr Schnitz- und Drechslerarbeiten genommen. Das Holz lĂ€ĂŸt sich leicht spalten, was insbesondere bei der Herstellung von Faßdauben ausgenutzt wird. Aus diesem Grund empfiehlt es sich auch, Bretter nicht direkt an ihren Enden zu nageln, um eine Aufspaltung zu vermeiden. Aufgrund des hohen Anteils von GerbsĂ€uren kommt es in Verbindung mit Eisen zu chemischen Reaktionen. Daher werden Edelstahlschrauben als Verbindungsmittel empfohlen.
Die OberflĂ€chenbearbeitung ist problemlos, es lĂ€ĂŸt sich gut lackieren, lasieren oder beizen.


Lieferbare Größen
Edelkastanie wird als Rund- und Schnittholz und teilweise als Funier gehandelt.
Kurzzeichen: EKE
Andere Namen: Echte Kastanie, Eßkastanie, Marone


Anwendungen
- (Wein-)FĂ€sser, Bottiche
- Stangen und PfÀhle
- Treppen, Fußboden, Parkett
- Innenausbau, Möbel
- Drechsler- und Schnitzarbeiten
- Gartenbau, Holzpflaster, SpielplÀtze
- Wasserbau



Alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr!